WELTKULTURERBE ZYPERN



Ruinen von Paphos

Welterbe Zypern:
Ruinen von Paphos
Bemalte Kirchen im Gebiet von Tróodos
Archäologische Stätte Choirokoitia
Nachweislich siedelten Menschen bereits in der Jungsteinzeit in Paphos, das südwestlich von Nikosia liegt. Doch von Bedeutung war der Ort vor allem wegen der Verehrung der Aphrodite, die der Legende nach auf Zypern geboren sein soll. Im 12. Jahrhundert vor Christus errichtete man dieser Göttin zu Ehren einen Tempel. Erste Spuren eines Fruchtbarkeitskultes in Paphos führen bis ins vierte Jahrtausend vor der modernen Zeitrechnung. Erhalten haben sich bis heute die Königsgräber von Paphos, die Solomoni-Kirche, das Haus des Dionysos, das Haus des Theseus und das Haus des Aion. Zu nennen sind außerdem die Panagia-Limeniotissa und die Panagia Chrysopolitissa, deren Bau im Zuge der Christianisierung des 4. Jahrhunderts erfolgte. Die Mosaike von Nea Paphos, gegründet im 4. Jahrhundert vor Christus, gelten im Übrigen als die schönsten der Welt.

Bemalte Kirchen im Gebiet von Tróodos

Im Tróodosgebirge sind es neun reich mit Wandmalereien verzierte byzantinische Kirchen, die als Erbe der Menschheit angesehen werden. Die Kirchen sind eher klein und bescheiden, doch ihr Bildprogramm ist überaus beeindruckend und widerlegt die Aussage „Am Anfang war das Wort.“. Ganz im Gegenteil, der Glaube vermittelte sich vielmehr über einen ausgereiften Bilderkanon, wenn man ins Innere der Gotteshäuser tritt. Aus Bruchstein errichtete man diese doppelschalig gebauten Kirchen und stülpte ihnen ein ausladendes „Scheunendach“ über. Die Marienkirche von Moutoullas ist die älteste Kirche der Gegend und entstand 1280; die Klosterkirchen von Kakopetria, Asinou und Lagoudera enthalten hingegen die ältesten Fresken, zum Teil von Hofkünstlern aus Konstantinopel gefertigt. Besonders ausgeprägt ist der Bildzyklus der inmitten von Weinfeldern bei Platanistasa gelegene Heilig-Kreuz-Kirche: Historische Szenen aus der Geschichte des frühen Christentums bedecken die Wände des Kirchleins.

Archäologische Stätte Choirokoitia

Grundlage für die Ernennung dieser steinzeitlichen Stätte, die zwischen dem siebten und vierten vorchristlichen Jahrtausend besiedelt war, ist die Bedeutung als frühgeschichtliche Siedlungsspur im östlichen Mittelmeerraum. Wenn auch bisher nur ein Teil ausgegraben wurde, so ist doch deutlich, dass Choirokoitia eine wichtige Rolle zwischen der Kultur des Nahen Ostens und Europas spielte sowie wichtige Hinweise auf die Ausbreitung der Kulturen Asiens in den Mittelmeerraum liefert. Die erste Phase der Besiedlung war augenscheinlich keramiklos, während in der jüngeren Besiedlungsperiode zwischen 4500 und 3500 vor der modernen Zeitrechnung Kammstrickkeramik hergestellt und genutzt wurde. Warum die Siedlung aufgegeben wurde, ist bis heute ein Rätsel. Auch intensive Grabungen zwischen 1976 und 1995 haben in dieser Frage keine neuen Erkenntnisse erbracht.

 Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe Zypern im Detail:

Ruinen von Paphos (K/1980)

Bemalte Kirchen im Gebiet von Tróodos (K/1985; 2001 erweitert)

Archäologische Stätte Choirokoitia (K/1998)


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Kurzportrait Republik Zypern

Zypern: Die Insel der Aphrodite