WELTKULTURERBE PARAGUAY



Jesuitenmissionen La Santisima Trinidad de Paraná und Jesús de Tavarangue

Welterbe Paraguay:
Jesuitenmissionen La Santisima Trinidad de Paraná und Jesús de Tavarangue
Wehrhafte Missionssiedlungen des Jesuitenordens sind nicht nur aus Paraguay, sondern auch aus Brasilien und Argentinien bekannt. Die in Paraguay errichteten „Wehrdörfer“ legen ein lebendiges Zeugnis über die Missionsarbeit am Río de la Plata ab. Unter diesen deutschen Missionaren waren Martin Dobrizhoffer und Florian Paucke, die - zurückgekehrt nach Europa - ihre Erfahrungen niedergeschrieben haben.

Die Missionierung der Ureinwohner begann im ausgehenden 16. Jahrhundert. Es dauerte allerdings dann noch etwa zwei Jahrzehnte, ehe La Santisima Trinidad de Paraná erbaut wurde. Bis zu ihrer Ausweisung auf Befehl Karls III. kümmerten sich die frommen Männer um die Guaraní, verschafften diesen in den so genannten Pfarrdörfern Schutz vor marodierenden Banden von Sklavenjägern. Stets waren die Kirchenmänner bestrebt, die Ureinwohnern zum kirchlichen und zivilisierten Leben hinzuführen, ohne gänzlich auf die Integration der indigenen Kultur zu verzichten. Allerdings sollten sie nicht länger wie Tiere im Urwald hausen und Götzen anbeten. Zudem sollten sie ihre Blöße mit Kleidung bedecken. All dies funktionierte nur in einem paternalistischen System, an deren Spitze die Patres standen.

Erst 1840 erfolgte die endgültige Auflösung der wehrhaften, um eine Kirche gruppierten Niedersetzungen von Kirchenmännern und Indianern. Was wir heute sehen, sind nur noch die verwitterten Reste der einstigen Dorfgemeinschaften im Namen Jesu.

Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe Paraguay im Detail:

Jesuitenmissionen La Santisima Trinidad de Paraná und Jesús de Tavarangue (K/1993)


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