WELTKULTURERBE MALAYSIA
IM DETAIL



Kinabalu Park

Welterbe Malaysia:
Nationalpark Gunung Mulu
Kinabalu Park
Melaka und George Town
Ehe man sich der Flora und Fauna dieses Nationalparks widmen kann, ist von menschlichen Tragödien zu berichten, die sich hier während des Zweiten Weltkriegs abgespielt haben müssen: Im September 1944 wurden 2400 australische und britische Kriegsgefangene von ihren japanischen Bewachern gezwungen, einen Todesmarsch von 240 Kilometern anzutreten. Dieser führte von Sandkan nach Ranau.  Nur sechs Gefangene überlebten die Strapazen. Einer dieser Überlebenden, Major Carter, gründete das Kinabalu Memorial Committee mit dem Ziel, den Berg Kinabalu in Erinnerung an die Opfer dieses Kriegsverbrechens unter Schutz zu stellen.

Tropische Verkarstungen

Diese Erhebung ist die Folge tektonischer und vulkanischer Aktivitäten vor 1,5 Millionen Jahren. Nachfolgende Verwitterungen sind für die gegenwärtige Gestalt des Berges verantwortlich. Ein beeindruckendes Detail der Landschaft ist die als Low’s Gully bekannte Klamm, deren nahezu senkrechte Wände mehr als 100 Meter in die Tiefe reichen. Hinweis auf das feucht-tropische Klima in der Region ist unter anderem die durchschnittliche Niederschlagsmenge von 2380 Millimetern im Jahr. Nichtsdestotrotz ist auch in diesem Teil der Erde das Phänomen der Klimaveränderung zu beobachten, so dass mittlerweile regelmäßig Trockenperioden feststellbar sind. Niederbergwaldbestände sind als Vegetationstyp ebenso vorhanden wie subalpine Matten, tropischer Flachlandregenwaldbestand und tropische alpine Zwergstrauchheide.

Die Heimat des Waldmenschen

Gegründet wurde der Nationalpark, dessen höchster Gipfel 4101 Meter hoch ist, 1964. Der hohe Grad der nur hier vorkommenden Arten und eine überaus reiche Pflanzenwelt machen Kinabalu zu einem Juwel der asiatischen Tropenlandschaft. In dieser kommen zahlreiche Ficusarten und Hunderte von Farnarten vor. Eine der seltensten Pflanzenarten, deren Vorkommen nachgewiesen ist, ist die zu den bedecktsamigen Pflanzen zählende Rafflesia Keithii. Deren Beeren sind Nahrung für die Schönhörnchen. Auf nächtliche Kleintierjagd begibt sich der zu den Halbaffen zählende Sundakoboldmaki. Dichte Bambusbestände sind sein bevorzugtes Revier. Der vorwiegend hellgrau, schwärzlich oder bräunlich gesprenkelt gefärbte Mützenlangur – ein Vertreter der Schlank- und Stummelaffen – verschmäht tierische Nahrung, da er ein reiner Vegetarier ist. Gleichfalls zu den Affen gehört der selten gewordene Silbergibbon mit hellgrauem Fellkleid. Die größten Primaten des Kinabulu sind die „Waldmenschen“ – so nennen die Einheimischen die stark gefährdeten Orang-Utans.

Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe Malaysia im Detail:

Kinabalu Park (N/2000)

Nationalpark Gunung Mulu (N/2000)

Melaka und George Town - Historische Städte an der Meeresstraße von Malakka (K/2008)


Mehr zu Malaysia:

Impressionen aus einem bunten Land der Kontraste

Die Gerüche Malaysias - eine Wander- und Rucksacktour durch die Provinz Sabah