WELTKULTURERBE ESTLAND



Altstadt von Tallinn (Reval)

Welterbe Estland:
Altstadt von Tallinn (Reval)
Struve-Bogen
Auf einem Hügel über dem Finnischen Meerbusen nahm die Stadtanlage der heutigen Hauptstadt Estlands ihren Anfang. Weithin sichtbar sind die zahlreichen Kirchen, die das Stadtbild der einstigen Hanse- und Kaufmannsstadt bestimmen. Dass auch fremde Herren es verstanden der Stadt ihren Stempel aufzudrücken, zeigt die im Zuge der Russifizierung im 19. Jahrhundert erbaute Alexander-Newski-Kathedrale (1894-1900). Zu den Architekturjuwelen der Altstadt gehören die gotische Kirche des Hl. Geistes (Pühavaimu Kirik) aus dem 13. Jahrhundert, für die Bernt Notke den Hochaltar gestaltete, die Kirche Unserer lieben Frau von Kasan (1721), die als der älteste Holzbau Tallinns gilt und die klassizistische Kirche des hl. Nikolaus dem Wundertätigen. Nicht vergessen werden darf der Dom, der älteste Sakralbau des Landes, der 1219 gestiftet wurde. Nicht weniger beeindruckend als die Gotteshäuser der Stadt ist die Stadtbefestigung mit ihren 19 Türmen, deren Bau auf das 13. Jahrhundert zurückgeht.

Tallinn, Estland

Foto: Georg Mittenecker (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Struve-Bogen

Vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer verteilen sich geodätische Messstationen, von denen 34 in die Welterbeliste aufgenommen wurden. Zu verdanken ist dieses Netz von Messpunkten zur Bestimmung der Größe und Form unseres Planeten dem russisch-deutschen 
Astronomen Friedrich Georg Wilhelm Struve, der in Altona (Hamburg) geboren wurde und einer der Begründer der Doppelsternastronomie ist.  Errichtet wurden die geodätischen Vermessungspunkte im Zeitraum von 1816 bis 1852. Struve führte neben  Carl F. Tenner (1783–1859) die Aufsicht über dieses Projekt.  Der Struve-Bogen verläuft mit den einzelnen Messpunkten von Norden nach Süden durch das Gebiet von Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Moldawien und Ukraine. Lediglich zwei der Messpunkte sind in Gebäuden untergebracht, darunter ist auch das Observatorium in Tartu (Estland). Zumeist handelt es sich bei den Messpunkten um Obelisken und ähnliche Landmarken. Neben der Bedeutung für die Erdvermessung ist der so genannte Struve-Bogen auch ein Beispiel für eine Länder übergreifende wissenschaftliche Zusammenarbeit, was die UNESCO zur Anerkennung als Weltkulturerbe bewogen hat.

Struve-Bogen

Struve-Bogen

Foto:Bamse (translation of Image:Struve Geodetic Arc-zoom-fr.svg which was made by historicair). (Image:Struve Geodetic Arc-zoom-fr.svg) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/), CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0), GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe Estland im Detail:

Altstadt von Tallinn (Reval) (K/1997)

Struve-Bogen (K/GÜ/2005)


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Tallinn: Neues Leben in mittelalterlichen Mauern

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