WELTKULTURERBE DÄNEMARK



Welterbe Dänemark:
Grabhügel, Runen und Kirche von Jelling
Kathedrale von Roskilde
Schloss Kronborg bei Helsingør
Ilulissat-Eisfjord (Grönland)
Wattenmeer
Stevns Klint
Herrnhuter Siedlung Christiansfeld
Parforcejagdlandschaft in Nordseeland
Jelling, Roskilde und Kronborg – das sind die in Jütland und Seeland gelegenen Welterbedenkmäler auf dänischem Boden. Zu diesen gesellt sich als Naturerbe auf Grönland – diese Insel ist Teil des dänischen Königreiches –  Ilulissat-Eisfjord hinzu.

Grabhügel, Runen und Kirche von Jelling

Das weiß getünchte, romanische Kirchlein von Jelling, das von zwei riesigen Grabhügeln flankiert wird, symbolisiert die Geburtsstunde des Christentums in Dänemark. Auch wenn bisher der Königshof nicht gefunden wurde, geht man davon aus, dass Jelling in der Zeit der Wikinger die Residenz von König Gorm dem Alten und seiner Gattin Thyra war. Neben den beiden riesigen Grabhügeln entdeckt der Besucher auch zwei Runensteine mit Schlaufenornamenten. Auf einem erblickt man, so vermuten Experten, das älteste Christusbild des Nordens. Die abgebildete Figur, die einem siegreichen Wikingerfürsten gleicht, hat die Arme ausgebreitet, allerdings nicht zu einem Kreuz. Untersuchungen der Grabhügel – angelegt 958/59 – förderten zutage, dass der nördliche Hügel eine zweigeteilte Grabkammer enthielt, in der wahrscheinlich Gorm und Thyra ihre letzte Ruhe fanden. Die Beiden sollen auf Geheiß Harald Blauzahns in die heutige Kirche (um 1100) umgebettet worden sein. Bei Ausgrabungen im Chor (1970er Jahre) fand man ein männliches Skelett, bei dem es sich vermutlich um Gorm handelt. Bisher ist jedoch der Verbleib der sterblichen Überreste von Thyra ein Rätsel.

Der Dom zu Roskilde

Den meisten wird das seeländische Roskilde bekannt sein, findet hier doch seit Jahrzehnten jährlich das legendäre Roskilde Festival statt. Einst war die Stadt die königliche Residenz.  Auf einer Anhöhe ragen die Türme des backsteinernen Doms in die Höhe, der zugleich die Grablege dänischer Könige ist. In den Kapellen der 85 Meter langen gotischen Kirche ruhen Harald Blauzahn und weitere dänische Fürsten. Als der Vater der jetzigen Regentin 1972 verstarb, gab es im Kircheninneren keinen Platz für Frederik IX., so dass am Fuße der Doppeltürme eine achteckige Ruhestätte erbaut wurde.



Schloss Kronborg

Vor den Toren von Helsingør – wie Roskilde auf Seeland und nördlich von Kopenhagen gelegen – überblickt eine mächtige Schlossburganlage den Öresund. Kronborg ist Trutzburg und elegante königliche Residenz zugleich. Von der Stadtseite her kann man die wehrhafte Anlage nur über ein Ravelin, das Außenwerk einer Festung, erreichen. Will man in das Innere der Festungsanlage vordringen, betritt man eine Brücke, die zum so genannten Kronværkporten führt. Dieses monumentale Sandsteintor ist der einzige Durchbruch durch die massiven Bastionen, die die Anlage schützen. Zur Seeseite wurden so genannte Batterien errichtet, von denen aus Geschütze auf feindliche Schiffe feuern konnten. Um das Renaissanceschloss wurden nochmals Bastionen erbaut, die teilweise von einem Wassergraben umschlossen sind. Die Geschichte dieses Schlosses reicht bis auf das frühe 15. Jahrhundert zurück, als unter Erich von Pommern eine erste Befestigungsanlage erbaut wurde. Einen Meilenstein in der Geschichte des Schlosses bedeutete 1923 die Wiederherstellung der Anlage aus der Zeit von Frederik II. und Christian IV. Seit 1938 sind die repräsentativen Räume des Schlosses öffentlich zugänglich, ob nun der Ballsaal oder die königlichen Gemächer. Auch die unterirdischen Kasematten können besichtigt werden. Hier schlummert der steinerne Holger Danske, von dem es heißt, er würde erwachen und sein Schwert zücken, sollte Dänemark von Feinden angegriffen werden.

Ilulissat-Eisfjord

Auf die „grüne Insel“ fern des Mutterlandes Dänemark muss reisen, wer den Ilulissat-Eisfjord (Fläche 386 qkm) besuchen möchte. Neben dem eigentlichen Fjord gehören auch Seen und 3199 qkm ewiges Eis zum Naturerbe. Dieser Fjord, ein „Ausläufer” des Sermeq Kujalleq, befindet sich im Umkreis des Polarkreises. Dieser Gletscher ist einer der wenigen auf Grönland, dessen ewiges, bis zu 700 Meter mächtiges Eis das Meer erreicht, und außerdem einer der aktivsten Gletscher der Welt. Dieses „ewige Eis von Grönland“ ist in der nördlichen Hemisphäre das Überbleibsel der kontinentalen Vereisung aus der der so genannten quartären Eiszeit, dem Pleistozän, das vor etwa 2,5 Mio. Jahren begann.

 Ferdinand Dupuis-Panther

 

 


Welterbe Dänemark im Detail:

Grabhügel, Runen und Kirche von Jelling (K/1994)

Kathedrale von Roskilde (K/1995)

Schloss Kronborg bei Helsingør (K/2000)

Ilulissat-Eisfjord (Grönland) (N/2004)


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